Im Sommersemester 2024 beschäftigten sich Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse der Mittelschule Eisenerz im Rahmen der Initiative FairStyria intensiv mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs). Gemeinsam mit der Stadtgemeinde Eisenerz und unter Anleitung von beteiligung.st, der Fachstelle für Kinder-, Jugend- und Bürger:innenbeteiligung, entwickelten die Jugendlichen Ideen für ein faires, nachhaltiges Miteinander in ihrer Heimatstadt.
Unter dem Motto „Gemeinsam ins Tun kommen“ wurde der Frage nachgegangen, was es braucht, damit Jugendliche gerne in Eisenerz leben und sich eine Zukunft vor Ort vorstellen können. Gesundheit und Wohlergehen, nachhaltige Städte und Gemeinden sowie verantwortungsvoller Konsum waren zentrale Themen. Unterstützt wurde der Prozess von Bianca Pehn (Stadtmarketing) und dem Klassenvorstand Manuel Kriebernegg.
Im Auftakt-Workshop am 13. März 2024 setzten sich die Jugendlichen spielerisch mit den SDGs auseinander und überlegten, welche dieser Ziele für Eisenerz besonders wichtig sind. Ihre Ideen reichten von Mülltrennung und Plastikvermeidung bis hin zu Wasserkraftprojekten und einer stärkeren Nutzung von Fair-Trade-Produkten.
Besonders im Fokus standen Vorschläge, die die Lebensqualität junger Menschen verbessern könnten, wie: Die Attraktivierung des Schulhofs als Treffpunkt oder ein Snackautomat in der Schule für lange Schultage. Ebenso wurde über Vorschläge wie den Bau einer Pump-Track-Bahn für Skateboards und BMX oder eine mögliche Kleidertauschpartys zur Förderung nachhaltigen Konsums diskutiert.
Ein weiterer Workshop am 3. April 2024 verband die SDGs mit der Stadt: Bei einem Stadtrundgang erkundeten die Schülerinnen und Schüler Eisenerz mit einer Checkliste. Sie sammelten Ideen für nachhaltiges Handeln und identifizierten Verbesserungspotenziale wie fehlende Treffpunkte für Jugendliche, ungenutzte Leerstände und Müllprobleme.
Der dringliche Wunsch der Jugendlichen, in der Schule eine Möglichkeit zu schaffen, sich eine Jause zu kaufen, die auch – SDG-konform – den Kriterien des verantwortungsvollen, regionalen Konsums entspricht, hatte nun Priorität. Gemeinsam mit den Jugendlichen wurden verschiedene Varianten durchüberlegt. Bald stellte sich heraus, dass ein Snackautomat hier nicht gut passt. Gesunde, frische Lebensmittel verderben schnell, und das Betreiben des Snackautomaten ist sehr energieaufwändig. Daher wurde nach Alternativen gesucht – und auch rasch gefunden: so zeigte sich der lokale Nahversorger „Erzhoamat“ aufgeschlossen und bereit, ein Jausenbuffet in der Schule anzubieten, das leistbare und gesunde Jause für die Kinder anbietet. Es wurde vereinbart, dass dieser Versuch nun wöchentlich stattfindet und nach einer Probephase evaluiert wird.
Ebenso wurde der Wunsch nach Attraktivierung des Schulhofs und nach einem Tischtennis-Tisch sehr ernst genommen. Beim Austausch in der Gemeinde wurde von den Jugendlichen darauf hingewiesen, dass ein Tischtennistisch in einem anderen Ortsteil steht – aber dort nicht genutzt wird.
Die Freude der Jugendlichen war groß, als beim Abschlusstreffen am 17. Juni der Tischtennis-Tisch bereits im Innenhof stand. Das FairStyria-Projekt zeigt eindrucksvoll, wie junge Menschen durch Beteiligung und Kreativität zur nachhaltigen Entwicklung ihrer Heimat beitragen können.
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