Die Stadtgemeinde Knittelfeld startete mit der Planung des Um- und Ausbaus der Volksschule Lindenallee. Dabei gaben die Verantwortlichen den Nutzer:innen und unmittelbaren Bezugspersonen die Möglichkeit, ihre Ideen, Bedürfnisse und Anregungen einzubringen. Durch die Beteiligung der Schulkinder, Lehrpersonen und Eltern soll die Einbindung identifikationsstiftend und nicht zuletzt wertschätzend sein. Denn jene, die in die Schule gehen, wissen, was sie brauchen.
Eine breite Einbindung des Lehrpersonals und der Kinder der VS Knittelfeld-Kärntner, sowie der Eltern und der Nachmittagsbetreuung, konnte angesichts der sehr guten Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde und der Schule gewährleistet werden. Zum Einsatz kam ein Mix aus qualitativen und quantitativen Methoden, um die Sichtweisen und Relevanzen der Kinder und Erwachsenen entsprechend zu erfassen.
beteiligung.st übernahm mit ihrem multiprofessionellen Team sowie Partnern - Architekt Gottfried Prasenc, Geschäftsführer von gaft&onion ZT-KG, Architekt Nikolaus Hellmayr, Wettbewerbsorganisator und Mediator - die Projektleitung in Abstimmung mit der Stadtgemeinde.
Mit den Lehrpersonen wurden zwei Workshops vor Ort durchgeführt. Bei dem ersten Workshop gab es einen Input für die Lehrpersonen in Bezug auf Clusterbildung, Freiräume, Umnützung von Räumen und Synergien. Zu diesen Themen wurden die Sichtweisen der Pädagog:innen gesammelt und verschriftlicht. Im zweiten Workshop wurden die Bedarfe der Lehrpersonen in Hinblick auf unterschiedliche Schemata von Gang- bzw. Clustergrundrissen besprochen und allgemeine Anforderungen an das Raum- und Funktionsprogramm diskutiert.
Um das Potenzial der Kinder vor Ort zu nützen, wurden die Kinder der VS Knittelfeld-Kärntner bei Workshops zur Mitsprache eingeladen. Bei verschiedenen Stationen („Los geht’s“, „Ab in den Garten“, „Alles Schule“ und „Traumklasse“) brachten die Kinder ihre Meinung ein. So nahmen 185 Schüler:innen (83 Mädchen, 102 Buben) aller Schulstufen im Klassenverband an den Workshops teil, in denen auf interaktive und spielerische Weise festgehalten wurde, was ihnen an ihrem Schulalltag wichtig ist.
Um die Meinung der Eltern zu berücksichtigen, wurden an sie standardisierte Fragebögen ausgeteilt. Dank der guten Zusammenarbeit mit der Schule, gab es einen Rücklauf von 70 Prozent bei den Fragebögen (N = 155). Themen des Fragebogens waren der Schulweg, die Erreichbarkeit der Schule für die Kinder und die Wichtigkeit gewisser Bedarfe (beispielsweise Grünraum, Platz für Bewegung).
Um auch die Sichtweise der Nachmittagsbetreuung zu beachten, wurde an das Team ein Kurzfragebogen mit offenen Fragen online ausgeschickt.
Zum Thema Raumkonzepte wurde speziell mit den Pädagog:innen gearbeitet. Die Kinder und Pädagog:innen stimmen in Bezug auf Rückzugsorte, Lernnischen und die Gestaltung der Grünflächen überein. Konsens besteht auch hinsichtlich des Eingangsbereichs, der Garderobensituation, der Klassenräume, der Lernlandschaften und Freiräume bei den Antworten aller Beteiligten. Sowohl für die Erwachsenen als auch für die Kinder ist ein wesentlicher Punkt, dass die Schüler:innen die Schule gut allein erreichen können.
Die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses sind die Grundlage für den Qualitätenkatalog, der für die weitere Planung und einen Architekturwettbewerb verwendet wird.
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