Letzte Woche brachte das Naturkundemuseum die Aktionstage rund um den Klimawandel mit seinem Netzwerk an Expert:innen und Kooperationspartner:innen an die HLW Fohnsdorf. Als exklusiver Spielort der Aktionstage in der Region Murtal fanden an der HLW fünf Tage lang unterschiedliche Workshops zum Thema Klimaschutz statt. Ein Zukunftsgespräch am 17.10., moderiert von beteiligung.st, der Fachstelle für Kinder-, Jugend- und Bürger:innenbeteiligung, rundete das Ganze ab. Bei diesem trafen sich Vertreter:innen aus den Klassen mit Bürgermeister Gernot Lobnig, Schuldirektor Friedrich Spies und Geschäftsführer der Energieagentur Obersteiermark Josef Bärnthaler.
Inhalt der Gespräche waren attraktive Zukunftsszenarien, welche die Schüler:innen davor gemeinsam entwickelt hatten. Die Überlegungen gingen dahin, wie eine klimaschonende Region rund um Fohnsdorf im Jahr 2050 aussehen kann.
Fünf Themen wurden dabei angesprochen: So gab es die Überlegung, dass die Region nur noch so heizt, dass damit das Klima nicht geschädigt wird. Auch eine Zukunft, in der möglichst auf Plastik verzichtet wird, wurde ebenso entworfen wie eine, in der die Menschen durch bessere Öffi-Anbindungen, billigere Taxis und Carsharing gerne auf ihr Auto verzichten. Weiters schwebte ihnen die Idee vor, dass weniger Kleidung produziert wird und secondhand Läden an Attraktivität gewinnen. Zu guter Letzt kam das mehr als einstündige Gespräch auf Ernährung und Viehhaltung – die Zukunft sehen die Schüler:innen mit kleinbäuerlichen Strukturen, in denen auf Tierwohl geachtet wird – und mit deutlich weniger Fleischkonsum.
Die Schüler:innen erfuhren, inwieweit Schule, Gemeinde bzw. Region auf dem Weg zu diesen Zukunftsideen bereits etwas beitragen bzw. in welchen Bereichen es bereits Pläne gibt. Seitens der Energiewirtschaft gab es dabei gute Hintergrundinformationen und Ansätze, wie man im persönlichen Bereich aktiv werden kann. Herr Bärnthaler von der Energieagentur konnte aufklären, welche Möglichkeiten und Rahmenbedingungen die Region z.B. in Bezug auf Heizen und Energiegewinnung bestehen. Ebenso lässt sich sagen, dass die HLW Fohnsdorf bereits in vielen Bereichen klimaschutz-bezogen denkt. So zum Beispiel gibt es an der Schule bereits einen groß angelegten Garten, mit dem die Schulküche mit Kräutern versorgt wird und es wird nur einmal pro Woche Fleisch gekocht. In der Gemeinde Fohnsdorf soll es in wenigen Jahren für alle Haushalte die Möglichkeit geben, ans Fernwärmenetz angeschlossen zu werden. Auch die Idee die Energiegewinnung durch Photovoltaik auszubauen, wurde besprochen. So gibt es spannende Modelle einer Doppelnutzung von Photovoltaikflächen, so dass dort auch Viehwirtschaft möglich sein kann.
Aber nicht nur die Schule, Gemeinde und Region sind in dem Bereich vermehrt aktiv. Auch die Schüler:innen selbst wollen aktiv werden: So entstanden im Rahmen des Dialogs durch die Jugendlichen bereits konkrete Ideen zu einer Kleidertauschbörse. Schule und Gemeinde sind sehr interessiert.
Foto (c) Karola Kollman
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